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Generationenwechsel in der Chefetage: Unternehmerfrühstück bei der VR Bank Rhein-Sieg eG

Freitag, 10. März 2017

„Wie ist der Generationen-Übergang in der Chefetage am besten zu bewältigen?

Solche Fragen sind stets Thema in den Unternehmer-Dialogen der VR Bank Rhein-Sieg“ – das machte deren Vorstand Holger Hürten beim Unternehmer-Frühstück am 8. März in der Sieglarer Niederlassung seiner Bank deutlich. Rund 80 Gäste waren der Einladung der Troisdorfer Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing GmbH (TROWISTA) und des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf e.V. gefolgt, um sich über Möglichkeiten der Unternehmensnachfolge zu informieren.

Zum Auftakt begrüßte TROWISTA-Geschäftsführer Thomas Zacharias die Anwesenden und betonte den hohen Stellenwert einer langfristig geplanten Nachfolgeregelung: „Natürlich gibt es für manchen Unternehmer angenehmere Themen als über den Generationenwechsel nachzudenken. Dennoch ist dies ein wichtiger und gleichzeitig verantwortungsvoller Schritt. Die zahlreichen Unterstützungsangebote in unserer Stadt und Region bieten in dem Prozess wichtige Orientierungshilfe.“

Im weiteren Verlauf präsentierten und kommentierten Regina Rosenstock, Gesamtbereichsleiterin Unternehmensförderung der IHK Bonn/Rhein-Sieg, und Tobias Schäfer, Firmenkundenbetreuer der VR Bank, Umfrageergebnisse zu dem Thema.

Wenn ein Unternehmens-Chef Mitte 50 ist, sollte er oder sie nach Angaben Rosenstocks mit den Vorbereitungen für die Übergabe seines Unternehmens beginnen. Eine Altersstrukturbetrachtung der Unternehmerschaft habe gezeigt, dass in den kommenden fünf Jahren in Bonn und Rhein-Sieg-Kreis rund 12 500 Familienunternehmen mit 75 000 Beschäftigten übergabereif sind.

Das IHK-Unternehmens-Panel ergab, dass der Stabwechsel nach Einschätzung der befragten Chefs im Schnitt in 7,9 Jahren ansteht. Für 61 Prozent aller Eigentümer in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, die bereits an der Übergabe arbeiten, ist klar, dass ihr Unternehmen im Besitz und unter der Leitung der Familie bleibt. Weitere fünf Prozent wollen ihr Unternehmen unter anderer Leitung in der Familie behalten (Quelle: TNS Emnid, Befragung in NRW, in Kooperation mit Professor Dr. Frank Wallau, Fachhochschule der Wirtschaft Paderborn).

Firmenkundenbetreuer Tobias Schäfer betonte, wie wichtig es sei, rechtzeitig Überlegungen zum Generationenwechsel anzustellen. Der Vollzug eines Eigentümer-Wechsels könne durchaus ein Jahr oder mehr beanspruchen. Die Regelung der Nachfolgefrage könne auch das Rating beeinflussen, betonte Schäfer.

In einem Interview des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf im Vorfeld dieses Unternehmer-Frühstücks hatte VR Bank-Vorstand Holger Hürten Stellung zur Rolle seiner genossenschaftlich organisierten Bank bei diesem Prozess genommen – Zitat: „Wir führen dazu strukturierte Gespräche. Zu den Hauptfragen zählt, wie Kapitalanteile übertragen werden, welche Steuern und Abgaben dabei anfallen und welche Zeitfenster für den Nachfolgeprozess vorgesehen sind. Wir sprechen dabei auch mit Steuerberatern, der IHK und bei Bauern auch mit der Landwirtschaftskammer. Hier geht es um hochkomplexe Themen – zum Beispiel Milchquoten und andere Fragen. Wir haben für alle diese Themen Netzwerke von Fachleuten, die sich mit den Beratenen auf Augenhöhe austauschen können. Das gilt beispielsweise auch für komplexe Fragen in Arztpraxen.“

Hürten hatte in diesem Gespräch auch deutlich gemacht, dass der unternehmerische Mittelstand in der Region eine Hauptzielgruppe der VR-Bank Rhein-Sieg eG ist. „Dem Vorstandvorsitzenden Dr. Martin Schilling und mir ist dabei eine ausgewogene Balance aus betriebswirtschaftlichem Anspruch und dem regionalen Förderauftrag, der schon in unserer Satzung definiert ist, wichtig.“

Christian Seigerschmidt, Vorstandsvorsitzender des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf und Direktor der VR Bank Rhein-Sieg eG: „Die Altersstrukturbetrachtung der IHK-Studie zeigt, dass ein sehr großer Anteil der Unternehmer in unserer Region der Altersgruppe Mitte 40 plus angehört. Damit ist klar, dass der Generationenwechsel uns im vor uns liegenden Jahrzehnt noch intensiver beschäftigen wird. pro Troisdorf wird dieses wichtige Thema weiter verfolgen.“