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Troisdorfer Wirtschaftsförderung

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Unternehmerfrühstück zeigt Vielfalt Troisdorfer Wirtschaft

Mittwoch, 5. Juni 2019

Fitnessstudio und Steuerbüro, Gen- und Umwelttechnik – alles an einem Standort

 

„Troisdorf ist aufgrund seines Unternehmensmixes krisenfest und zukunftssicher ausgerichtet. Ein Beispiel für die gelungene Kombination aus marktnaher Dienstleistung und forschungsgetriebenen Hightech-Schmieden bietet sich am Heuserweg 13-15“, erklärte pro Troisdorf-Vorstandsvorsitzender Christian Seigerschmidt bei einem Unternehmerfrühstück am 22. Mai.

Zu der Gemeinschaftsveranstaltung eingeladen hatten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft TROWISTA und der Unternehmerclub pro Troisdorf e.V. Dabei stellten sich die hier ansässigen Unternehmen gemeinsam vor. Es sind das Fitnessstudio FUNFITNESS, die Beratungsstelle Troisdorf des Lohn- und Einkommensteuer-Hilfe-Rings Deutschland e. V. sowie das Gentechnik-Labor GEN-IAL GmbH und die VSS-Umwelttechnik GmbH.

Troisdorfs Wirtschaftsförderer Thomas Zacharias: „Der Standort Heuserweg ist ein Beispiel für das geballte Know-how, das wir in der Stadt haben. Kleine, aber feine Unternehmen agieren erfolgreich bis in internationale Dimensionen hinein.“

1. FUNFITNESS

Jannis Gerasimidis, Karateka, Träger des 3. Dan-Grades, und seine Ehefrau Sonja, leiten seit 2008 das auf 1200 Quadratmetern untergebrachte Fitnessstudio: Ein für Unternehmen wichtiger Schwerpunkt ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Im Interview mit pro Troisdorf erklärte Gerasimidis dazu: „Reifenhäuser belegt bei uns Präventionskurse. Das Unternehmen trägt die Mitgliedsbeiträge. Sie sind für die Mitarbeiter steuerbegünstigt. Die Krankenkasse erstattet einen Teil zurück. ... Wir bieten Wirbelsäulen-Gymnastik und Cardio-Training an – zum Beispiel Cardio-Fitness.“ Das Studio ist dafür nach § 20 SGB V zertifiziert. In diesem Geschäftsfeld sieht Gerasimidis gute Perspektiven, denn das Bewusstsein für BGM wachse in den Unternehmen. Schließlich komme es im demografischen Wandel darauf an, „alternde Belegschaften für den Arbeitsprozess fitzuhalten“. Jannis Gerasimides hatte zuvor 13 Jahre Erfahrungen als Studioleiter im Siegburger Fitnessstudio Taisho von Jürgen Hoffmann, Shotokan Karate Vizeweltmeister des Jahres 1980, gesammelt. Er ist Diplom-Sportwissenschaftler und Sportfachwirt.

2. Beratungsstelle Troisdorf des Lohn- und Einkommensteuer-Hilfe-Rings Deutschland e. V.

Peter Nowak, staatlich geprüfter Betriebswirt, leitet sie seit 2004. Das vierköpfige Team betreut rund 2300 Mitglieder. Nowak präsentierte seine Beratungsstelle mit dem Ziel, die anwesenden Unternehmensentscheider auf das Beratungsportfolio seines Beratungsstelle für ihre Beschäftigten aufmerksam zu machen. „Die Beratungsbefugnis eines Lohnsteuerhilfevereins bezieht sich nur auf Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit.“ Nowak im pro Troisdorf-Interview über seine Arbeit: „Ein wirklich guter Beratungsstellenleiter zeichnet sich vor allem durch ein profundes Steuer-Fachwissen aus, das durch ständige Weiterbildung ergänzt und vertieft wird. Dazu kommen natürlich eine aktive, freundliche und individuelle Mitgliederbetreuung, gezielte Marketingmaßnahmen und der regelmäßige Kontakt mit dem Verein selbst“. Er schätzt die zentrale Lage des Standortes Troisdorf. „Als ich im Jahr 2015 meine bis dato zwei Beratungsstellen in Troisdorf und Niederkassel zusammenlegen wollte, war es für mich ein Leichtes zu entscheiden, wo das eine große Büro liegen soll – natürlich in Troisdorf-Spich.“

3. GEN-IAL – Institut für Angewandte Laboranalysen GmbH

Das von den Biologinnen Dr. rer. nat. Jutta Schönling und Dr. rer. medic Gabriele Mücher geführte Gentechniklabor beschäftigt sich mit Lebens- und Futtermittel-Analytik, der mikrobiellen Analyse von Getränken, Lebens- und Futtermitteln, Gebrauchsgegenständen und Produktionsprozessen sowie der Legionellenanalytik. Schon als Gymnasiastin hat sich Dr. Mücher für das Fach Gentechnik interessiert, weil sie deren Chancen im Blick hatte: „dass man beispielsweise Reis so verändern kann, dass er ein Vitamin bildet, was Ernährungsprobleme lösen kann. Dass man der Auswirkung von Erbkrankheiten vorbeugen kann.“ Gemeinsam mit ihrer Partnerin hatte sie 1996 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Humangenetik der Universität Bonn die Idee, sich mit einem eigenen Labor selbstständig zu machen: „Aus den USA waren in den 90er-Jahren genveränderte Sojabohnen in den EU-Raum gelangt. Die EG brachte 1997 eine „Novel Food“-Verordnung auf den Weg. Wir haben uns damals gedacht, dass die Gen-Analyse von Lebensmitteln zum Beispiel auf Gene fremder Herkunft ein Geschäftsmodell sein könnte.“ Gen-Analysen aus Troisdorf sorgen dafür, „dass Menschen wissen, was sie essen“. Gentechnisch ermittelt ein Team von zehn Wissenschaftlerinnen, ob beispielsweise Lebensmittel oder auch Saatgut unerlaubte beziehungsweise gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten. Auch Verunreinigungen durch Bakterien, Pollen oder Schimmelpilzen spüren sie auf. Zum Lieferspektrum gehören auch Kits zur DNA-Analyse und PCR-Nachweiskits. Das Labor ist bundesweit und international aktiv und arbeitet für Unternehmen wie den Babynahrungshersteller Hipp, aber auch für Behörden, die Gen-Analysen zu Ermittlungszwecken nutzen.

VSS Umwelttechnik GmbH

Mit 15 Mitarbeitern konzipiert und liefert das von Dipl.-Ing. Michael Vosen und seiner Mitgesellschafterin Boa Sokalla geführte Ingenieurbüro international Anlagen für die Abluftreinigung. Vosen hat sich 1997 „mit einem kleinen Team“ aus der KT Kunststofftechnik ausgegründet. „Wir beliefern weltweit Betriebe, in deren industrieller Produktion giftige Gase, Geruchsstoffe oder Staubpartikel auftreten, mit unseren Abgasreinigungssystemen“, erklärte er im pro Troisdorf-Interview. Zu den Kunden zählen beispielsweise die Kunststoff-, Pharma- und Chemieindustrie, die Halbleiterfertigung und Gießereien. Systeme aus Troisdorf sind auch auf Weltraumbahnhöfen in Kourou und Baikonur im Einsatz: „Der hier eingesetzte Treibstoff Hydrazin ist hochgiftig und explosiv – er muss beim Betanken sofort aus der Luft herausgefiltert werden“, so Vosen. Für die Umwelttechnik hat er sich bereits in den 70er- und 80er-Jahren entschieden, als er in Köln Maschinenbau und Verfahrenstechnik studierte: „Das war eine Zeit, in der das Umweltbewusstsein bei den Menschen in Deutschland wuchs. Rauchende Schlote im Ruhrgebiet waren noch Alltag. Ich wollte Lösungen für eine bessere Umwelt entwickeln. Das war mir schon immer eine Herzensangelegenheit.“

(Text: Carsten Seim für pro Troisdorf e.V.)

 

UF_Heuserweg_GEN-IAL

Führung durch die Räumlichkeiten der Firma GEN-IAL GmbH